Redakteurin Sabrina probiert sich gern durch die Küchentechnik. In 12 Jahren sind es vier verschiedene Kochfeldarten geworden. Ein Bericht über eine Reise durch die Kochfeld-Epochen.
2003 – Als Student nimmt man auch Stahlguss
Der erste eigene Herd stand in der WG-Küche und gehörte zur Wohnung. Ein Stahlguss-Kochfeld, 4 Kochfelder, weißes Emaille drumherum. Ein All-in-one Gerät, unergonomisch direkt auf dem Boden gestellt und neben der Waschmaschine geparkt. Wie gut, dass wir in der WG nur selten aufwendig gekocht haben – die Stahlgussplatten waren zwar vertraut aus dem Familienhaushalt. Aber auch langsam. Und mit 4 Platten kommt man bei einer hungrigen Lerngemeinschaft auch nicht weiter. Ein Gutes hatte das Kochfeld-Urgestein aber: Töpfe samt Essen hielten lange warm. Dieses Nachgaren ließ sich bei knapper Kasse und teurem Strom sinnvoll einsetzen.
2005 – Adieu Stahlguss, Willkommen Ceranfeld!
Nächste Wohnung, dieses Mal ohne WG-Charakter. Inklusive Kochfeld und Einbaubackofen. Und einem Ceranfeld! Eine Erleichterung beim Putzen, ohne Frage. Einmal mit dem feuchten Lappen drüber, fertig. Der passende Aufwand für arbeitende Studenten mit Freundeskreis und Hobbies. Kochen ist ok, aber für Putzaktionen hat wirklich keiner Zeit. Ein 4-Felder-Ceranfeld war das. Ohne Booster-Funktion für sehr schnelles erhitzen, ohne größere Kochfeld-Flächen. Einfach und simpel, um 2 Erwachsene mit Essen zu versorgen.
2006 – Andere Hersteller haben auch schöne Kochfelder
Größere Wohnung, neues Kochglück. Das Inventar der Küche durfte mit umziehen und wurde kräftig erweitert. Denn die neue Küche bot deutlich mehr Platz. Außerdem einen Gasanschluss. Beschlossene Sache: Ceranfeld in den Keller, autarkes Gaskochfeld in die Arbeitsplatte. Den Anschluss übernahm ein befreundeter Installateur – hier sollte immer der Profi übernehmen! Gegenwert: 2 Bier und ein Abendessen. Viel teurer kommt die klassische Handwerkerstunde auch nicht.
Großer Vorteil vom Gaskochfeld in der Altbau-Küche: Damit lässt sich morgens prima die halbe Wohnung aufheizen. Einfach mal alle Platten anschmeißen und das Teewasser auf dem Gaskochfeld zum Brodeln bringen. Zweiter Vorteil: Das Kochen macht deutlich mehr Spaß. Es geht schneller, punktgenauer und wenn es kross gebraten sein soll, dann wird es das auch. Große Töpfe finden auf einem Gaskochfeld auch leichter ihre Platten – nämlich einfach zwei, nebeneinander. Den Wok nicht zu vergessen, der möchte auch sein Plätzchen im Küchenuniversum behalten.
Es gibt einen fettigen Nachteil. Irgendwer muss immer putzen. Und dieses Putzen meinte: Nimm alle Abstandshalter herunter, schrubbe das Edelstahlfeld unter den Abstandshaltern. Poliere den Edelstahl, damit keine hässlichen Schmieren bleiben. Stelle alle Abstandshalter wieder drauf. Wiederhole das Ganze nach jedem ausgiebigen Kochgang. Profis verlegen einfach Alufolie auf dem Edelstahl. Oder terminieren die Putzaktion auf einen definierten Zeitpunkt und ignorieren die Flecken, Schmieren und Spritzer dazwischen. Mittlerweile gibt es ja Gaskochfelder mit Ceranfeldunterbau und nahezu rückstandslos entfernbaren Abstandshaltern. Das muss traumhaft sein!
2007 – Zurück zu Altbewährtem: Ceranfeld ahoi
Noch mal den Kurs korrigiert, ein Haus bezogen, die Küche komplett neu geplant. Und weil es im Haus keinen Gasanschluss mehr gab, back to the roots. Meint: Zurück zum Ceranfeld. AEG ist es geworden, immerhin gab es das mit dem Rest der Küche bei Ikea.
Das Glück wehrte nicht lang: Ein Hammer fiel 2009 auf das Ceranfeld und ließ es optisch nett zersplittern, technisch gesehen völlig untauglich werden.
2009 – Mit dem Magneten an Topfböden probieren
Wenn schon neues Kochfeld, dann aber Induktion. Gesagt, Töpfe und Pfannen geprüft – Teile aussortiert – und getan. Dazu nehme man einen handelsüblichen Magneten – Haushalte mit Kindern haben sowas fast immer möglichst kindersicher griffbereit – und halte diesen Magnet an den Topfboden. Bleibt er haften, ist der Topf induktionsgeeignet. Wenn der Magnet abfällt, eher nicht.
Das Induktionskochfeld ist natürlich größer als der Ausschnitt, eine neue Arbeitsplatte gab es dann auch gleich noch. Mit der Booster-Funktion ist das Nudelwasser blitzschnell am Siedepunkt; die Platten schließen sich zusammen für die richtig großen Töpfe bei Familienfesten – und es ist blitzschnell gereinigt. Feuchter Lappen und so.
Der Touchscreen lässt sich von Kindern sehr leicht bedienen – aber eine Kindersicherung gibt es auch. Die Abschaltautomatik ist eine nette Ergänzung für alle, die gerne mal die Töpfe auf dem Herd vergessen. Dann ist zwar das Essen verkohlt und der Topf kaputt, aber es brennt wenigstens nicht die ganze Küche samt Inventar ab.
Subjektiv nachteilig: Das Kochfeld brummt. Deutlich. Der Geräuschpegel lässt sich mit hochwertigen Töpfen und Pfannen (schwere Qualität) oder lauter Musik, wahlweise auch lautes Kindergeschnatter, prima übertönen.
Zukunftsversionen
Nachdem ich für die Moderne-Küche ganz viel über verschiedene Kochfeldarten recherchiert und geschrieben hatte – wird es wohl in naher Zukunft eine Domino-Spielart werden. Teppanyaki und Grillplatte stehen schon mal in der engeren Auswahl. Das Gaskochfeld dagegen nicht – das gehört zum Outdoor-Küchenbereich.